Erkrankung der Kieferhöhle

Die Erkrankungen teilen sich auf. 70% der Kieferhöhlenerkrankungen entstehen ursächlich über die Nase, das heißt, die Entzündungen sind bakteriell oder viral. 30% haben ihre Ursache in Entzündungen der Zähne oder bedingt durch Fremdkörper und bedürfen eines chirurgischen Eingriff.

Sinusitis

Sinusitis ist der Fachbegriff für eine akute oder chronische Nasennebenhöhlen- bzw. Kieferhöhlenentzündung.

Kieferhöhlenoperationen werden häufig notwendig, wenn sich die Schleimhaut im Bereich der Nasenhöhle bzw. Kieferhöhlen wiederkehrend chronisch entzündet hat (Sinusitis) und eine antibiotische Behandlung nicht ausreichend erfolgreich ist.

Die häufigste Ursache für eine Sinusitis ist eine Verengung oder ein Verschluss der Luftverbindung zwischen Nase und Kieferhöhle. Dies passiert, wenn sich Polypen oder eine vergrößerte Nasenmuschel vor das Fenster zwischen Kiefer und Nase legen.

Es kann jedoch auch zu Problemen kommen, wenn massiv chronisch verdickte Mundschleimhautareale, ein zu enges Fenster zur Nase hin oder eine in die Kieferhöhle gelangter Anteil eines Zahnes (insbesondere einer Zahnwurzel bei dem Versuch der Zahnentfernung) die Luftverbindung verengen. Aber auch ein erkrankter Zahn oder überstopftes Wurzelfüllmaterial können Ursache für eine Kieferhöhlenentzündung sein. Die vom Zahn ausgehenden Entzündungen bezeichnet man als dentogene Ursache. Es kann dann sein, dass die Entzündung von einer Wurzelspitze ausgeht. Diese Entzündungen können sich bis zu einer Zyste entwickeln. Eine Zyste kann auch durch einen in die Kieferhöhle verlagerten Weisheitszahn verursacht werden.

Sofern ursächlich ein Zahn zu einer Entzündung geführt hat, muss dieser Zahn gegebenenfalls entfernt oder durch eine Wurzelspitzenresektion behandelt werden.

Gleichzeitig kann es notwendig sein, über ein Fenster vom Mundvorhof aus, Teile der polypösen Schleimhaut zu entfernen. In dem Zusammenhang ist es sinnvoll, zur Sicherung einer guten Belüftung, das Fenster zwischen Nase und Kieferhöhle zu erweitern.

Plastische Deckung

Die plastische Deckung ist eine chirurgische Behandlung, die häufig mit der Entfernung von Zähnen in Zusammenhang steht. Sollte bei der Entfernung eines Oberkieferzahnes eine Eröffnung der Kieferhöhle erfolgt sein, so muss diese Luftverbindung zwischen Mundhöhle und Kieferhöhle dicht verschlossen werden.

Allgemein wird in der Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie ein erforderlicher Zugang zur Kieferhöhle am häufigsten über ein Fenster vom Mundvorhof vorgenommen.

Unabhängig davon, ob der Zugang über ein künstlich geschaffenes Fenster oder durch das vorhandene Loch bei der Zahnentfernung verursacht wurde, gilt in beiden Fällen die Notwendigkeit, den Defekt dicht zu verschließen. Die Verschlussoperation bezeichnet man als plastische Deckung. Sie ist notwendig, damit es nicht zu einer Infektion der Kieferhöhle durch aufsteigende Bakterien aus der Mundhöhle kommt.